Man fragt sich, was noch passieren muss, bis die Menschheit Vernunft annimmt. Die Meteorologie weltweit ist der Auffassung, dass ein Temperaturanstieg von 4 – 5 Grad unvermeidlich erscheint, falls nicht gegengesteuert wird. Da passt der von Staatswegen verordnete Kahlschlag von Hambach zum weiteren Abbau von Braunkohle bestens ins Bild. Was denken sich eigentlich die Verantwortlichen? Zum besseren Verständnis. Wir befinden uns in einem Jahr mit Durchschnittstemperaturen, die 2 – 3 Grad über der Durchschnittstemperatur der vergangenen Jahrzehnte liegen, und das auf der ganzen nördlichen Halbkugel. Wo soll da das Temperaturziel von 2 Grad am Ende des Jahrhunderts herkommen? Bis jetzt war seit 2000 fast jedes Jahr wärmer als das vorhergehende. Das bedeutet, dass sowohl Politik als auch Wirtschaft in Deutschland diese Fakten einfach ignorieren. Nun weiß im Vorfeld niemand, wie die heraufdämmernden Katastrophen aussehen werden, ob es Überschwemmung nach Unwettern oder Dürre sein werden, aber kommen werden sie bestimmt. Für jeden sollte also klar sein, dass das weitere Verbrennen von Braunkohle ab sofort unterbleiben muss. Das von Herrn Pofalla angepeilt Ziel Ende der 30er Jahre ist absolut unakzeptabel, denn je länger wir wie gehabt weitermachen, umso schlimmer werden die Folgen sein. Das sind die Fakten! Hier geht es letztendlich ums Überleben, nicht um Geld oder Arbeitsplätze. Ich bedauere die Polizisten, von denen vermutlich viele gegen ihre Überzeugung hier für RWE und die Politik buchstäblich die Kohlen aus dem Feuer holen müssen, und das aus mehr als fadenscheinigen Gründen.
Ich klage die Groko-Regierung an, die Bevölkerung auf übelste Art und Weise über die Folgen ihres Tuns zu belügen. Wenn Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth in Kalifornien sagt: „Es macht Mut, dass es in den USA so viele Verbündete für eine ambitionierte Klimapolitik gebe“, so muss dem Mann doch klar sein, dass bei uns genau das Gegenteil passiert. So ein Spruch ist ja wohl der Gipfel an Verlogenheit. Man fragt sich, was passieren muss, bis auch bei uns genügend Einsicht einkehrt, dass es so nicht weitergehen kann.
Stefanie Horn meint
Artikel vom 14.09.2018 zum Thema Hambacher Forst
Leserbrief vom 16.09.2018
Veröffentlicht am 18.09.2018