Man gerät in Versuchung polemisch zu werden, wenn man so etwas liest. Wenn Herrn Schäuble wirklich daran gelegen wäre, gegen Geldwäscher und Steuersünder vorzugehen, so hätte er reichlich Gelegenheit dazu. Was ist mit Cum–ex Geschäften, Besteuerung von Großkonzernen, Spendenaffären, Steueroasen usw. Da passiert doch offensichtlich nichts, außer Absichtserklärungen. Es geht auch gar nicht darum. Ziel ist doch, das Bargeldgeschäft klein zu bekommen, damit die Banken und Großkonzerne eine neue Pfründe erhalten. Es geht um die kleinen Leute landauf landab mit ihren kleinen Geschäftchen hier und da. Es geht um Sie, die Bürger dieses Landes. Wenn die abgewürgt sind, muss alles über die Bank laufen. Die Gebühren lassen dann nicht lange auf sich warten. Und die Konzerne tragen ihre Gewinne dann immer noch an Herrn Schäuble vorbei.
Dem Bürger sollte klar sein, dass es hier um das letzte bisschen Freiheit geht, das er noch hat. Ja, es gibt diese Kleinwirtschaft noch, es bedeutet Lebensqualität. Dass da dem Steuersäckel ein paar Krümel entgehen, na und. Wenn es wirklich darum ginge Steuergerechtigkeit zu erreichen, wären erst einmal die Großen dran. Mit denen aber wird konstruktiv zusammengearbeitet, um das Bargeld abzuschaffen. Damit hätte man die Kleinwirtschaft nämlich auch abgeschafft und der gläserne Mensch wäre fertig.
Wieso der Herr Schäuble in unserem Land so bliebt ist, kann ich sowieso nicht begreifen. Er ist es doch, der mit seiner Sparerei Europa an die Wand fährt. Der uns im Ausland so unbeliebt macht, dass man kaum noch hinfahren mag, der die Rechtspopulisten mit Argumenten versorgt und bestimmt nicht der Freund des kleinen Mannes/der kleinen Frau ist.
Redaktion meint
Artikel zum Thema „Bargeld soll bleiben“ Bezug auf Leserbrief vom Max Rieder am 13./14.04.2017 (FR)
Leserbrief vom 13.04.2017