Der wichtigste Satz in diesem bemerkenswerten Artikel: „Das Emsland ist voll von Massentierhaltung. Überall Gülle. Nitrat im Boden, im Grundwasser. Das ist im Grunde eine Umweltkatastrophe.“ Darum geht es aber nicht. Man ist stolz auf ein Naturreservat von Bundeswehrs Gnaden, einem verd… Schießplatz. Es ist dies, Zitat: „eines der Artenreichsten Gebiete Deutschlands überhaupt“. Es ist ähnlich wie die Grenze zwischen DDR/BRD unseligen Angedenkens. Nur wo geschossen wird, kann Natur und Landschaft überleben.
Die Schizophrenie in diesem Land ist kaum zu überbieten. Wenn irgendetwas gebaut werden soll, und es findet sich ein Hamsterpärchen oder eine Vorkommen Schachbrettblumen im Gelände, so muss erst umgesiedelt werden, oder der Bau wird gleich verboten. Nebenan findet normale Landwirtschaft statt, da reicht der Dünger/das Gift um ganze Hundertschaften Hamster/Schachbrettblumen umzubringen. Dafür ist dann aber niemand zuständig, handelt es sich doch um geregelte Landwirtschaft. Wir, die Bürger, haben dies zu verantworten. Die von uns gewählten Politiker haben diesen Zustand herbeigeführt.
Es gibt einen Grund für diesen Zustand im Land. Ein Beispiel: In meinem Garten gibt es einen Teich, etwa 60 qm Wasserfläche. In diesem Teich sind Goldfische, wollte ich eigentlich nicht haben, sind aber drin. Mit mechanischen Mitteln wie Netz oder Angel kann man den Bestand zwar stark reduzieren, aber es bleiben immer Goldfische über. Nun gibt es heute ein probates Mittel, der Goldfische Herr zu werden: Chemie. Das geeignete Mittel und zack, alles geregelt, kein Leben mehr im Teich. Das ist das, was in unserer Landschaft überall passiert. Die neuen Mittel, seit etwa 10 – 15 Jahren im Einsatz (Neonikotinoide), sind ein durchschlagender Erfolg. Sie wirken auch nicht nur da wo sie ausgebracht werden, sondern auch in weiterem Umkreis, verteilt durch Wind und Regen. Wenn ich also jetzt lese, dass nur in unseren Schießplätzen noch ein wenig Natur zu finden ist, so ist das eine Aufforderung, unsere diversen zuständigen Minister für die Folgen ihres Tuns vor Gericht zu stellen, haben sie doch einen Eid geschworen. Wie lange wollen wir diesem Tun noch zusehen? Wo ist der Staatsanwalt, der in Sachen Naturschutz tätig wird? Ist es denn keine strafbare Handlung die Natur, die Böden, das Grundwasser und was noch alles aus Gründen der Profitmaximierung zu zerstören? Diese Fragen sollten endlich einmal beantwortet werden, auch wenn es vielleicht schon zu spät ist.
Redaktion meint
Artikel vom 26.02.2019 „Trutzburgen für die Natur“ von Markus Wanzeck
Leserbrief vom 28.02.2019