Religion, wo man hinguckt. Trotzdem sollten die Fakten beachtet werden. Ohne die aus Italien zu uns kommende Renaissance, hätte es wohl kaum eine Reformation gegeben. Dürer weilte zweimal in Italien und brachte von dort die Motivation für seinen Kupferstich „Melencolia” aus dem Jahr 1514 mit. Es gab eine allgemeine Aufbruchsstimmung. Die Kirche wehrte sich mit aller Macht. Es gab die Inquisition. G.Bruno, der das kirchliche Weltbild anzweifelte, kam noch 1600 auf den Scheiterhaufen. Der später folgende 30jährige Krieg, Kampf zwischen Protestantismus und Katholizismus, war eine direkte Folge und kostete zwischen 30 und 50 % der Bevölkerung das Leben. Soviel zur friedlichen Kirche. Dass die Kirche jetzt von Frieden spricht ist wohl eher der Not geschuldet, da ihr die Schäfchen abhandenkommen. Deshalb wohl auch die Einigungsbemühungen, hochtrabend Ökumene genannt. Egal, wie man es sehen mag, zum Feiern ist mit Sicherheit kein Anlass. Aber auch wirklich gar keiner.
Es kann ja jeder glauben, was er/sie mag, aber bitte im stillen Kämmerlein und ohne die Mitbürger zu behelligen. Es sollte doch eigentlich erste Pflicht für alle Religionen sein, sich dem Grundgesetz zu unterwerfen und keine Mitbürger zu verteufeln oder anderweitig mit ihren jeweiligen Programmen heimzusuchen. Es gibt schließlich genug Bürger, die vom Religionsgeschäft nichts halten.
Redaktion meint
Artikel vom 31.10.2016 „Welcher Luther?“ – Dirk Pilz (FR)
Leserbrief vom 31.10.2016