Es ist alles sehr lobenswert, was da passiert. Demos von Schülern und Politiker, die das gut finden (manche zumindest). Was bedeutet das im Klartext? Wir haben keine Zeit mehr, wir haben 40 Jahre verpennt. Als alter weißer Mann, der an allem Schuld ist, hätte ich folgende Minimalvorschläge zu machen, denn die CO2 Menge in der Atmosphäre wird weder durch Demos noch durch lauten Beifall für die Demos verschwinden. Wir können nur noch an der weiteren Zunahme von CO2 etwas ändern – dies muss aber sofort und durchgreifend passieren, wenn es einen Sinn haben sollte.
Weltweite Maßnahmen: Kohle: Ausstieg bis 2022. Straßenverkehr: Besteuerung von Benzin, Diesel ab 2020 jeweils plus 1 Euro pro Jahr und Liter. Die daraus resultierenden Milliarden gehen komplett in den öffentlichen Nah- und Fernverkehr, der dann für den Nutzer kostenlos wird. Ähnliches gilt für den Flug- und Schiffsverkehr, der kurzfristig halbiert und in etwa 5 Jahren auf 10 Prozent seines heutigen Volumens reduziert werden muss. Zu realisieren wäre die über Steuern auf Flugbenzin, Schweröl und Diesel. Für den häuslichen Bereich muss null CO2 innerhalb von 3 Jahren erreicht sein. Das sind die Minimalforderungen, die eigentlich während der letzten 40 Jahre hätten erreicht werden müssen. Da gab es übrigens damals eine Forderung der Grünen, dass das Benzin DM 5.- kosten sollte. Das Geschrei liegt mir noch heute in den Ohren. Es wäre ein Anfang gewesen, war aber mit den Realos nicht zu machen.
Das erscheint ihnen völlig übertrieben? Ist es aber nicht. Die CO2 Dichte in der Atmosphäre liegt jetzt schon über 400 ppm und wird eine Erwärmung bringen, von der noch niemand weiß wo es enden wird. In der Arktis ist es in den letzten 30 Jahren um etwa 10 Grad wärmer geworden, bei uns sind es mindestens 2 Grad, die Annahme von 1,5 oder 2 Grad bis 2100 ist schlicht gelogen. Wie warm es werden wird und wie das Klima sich verändern wird, weiß niemand, aber Katastrophen sind uns sicher.
Die Umsetzung dieses Szenarios dürfte unmöglich sein, unter dem ist jedoch ein Umsteuern nicht zu haben und ob selbst diese harschen Maßnahmen zum Erfolg führen würden, ist keinesfalls sicher. Das, was die Kohlekommission sich hat einfallen lassen, ist jedenfalls nur als grotesk zu bezeichnen. Da sieht man, der Arm des Kapitals ist lang. Der Planet kämpft gegen seine Bewohner, und er wird gewinnen, das ist sicher. Es ist ihm schließlich egal, wie warm es wird und mit welchen Folgen. Ob und wie seine Bewohner damit fertig werden, wird sich zeigen. Die Demos werden nicht reichen, es müssen Taten her. Sicher nicht mit unserer Politikerkaste, die im Tiefschlaf liegt? Was hat Greta geantwortet, als sie gefragt wurde, was sich ändern muss? ALLES! Recht hat sie.
Redaktion meint
Artikel vom 15.03.2019 „Hoch die Hände, Klimawende!“ – Boris Halva (FR)
Leserbrief vom 15.03.2019
Veröffentlicht am 20.03.2019