Der Versuch zu retten, was nicht zu retten ist

Bis jetzt war ich mit Herrn Herls Kolumne meist sehr zufrieden, aber dieses Mal fehlt mir jedes Verständnis. Belobigung und Chapeau für Herrn Lindner? Wofür das denn? Weil er die Gelegenheit genutzt hat, sich als großer Politiker zu gebärden? Oder für was sonst?

Außer den Grünen stehen alle anderen Parteien mehr oder weniger für ein „weiter so“, wir wollen „gut und gerne“ leben. Die prekäre Weltlage ist uns dabei doch völlig egal. Ignorieren wir eben weiterhin den Klimawandel – haben wir ja auch bis jetzt getan. Zumindest haben Frau Merkel und Co. eben dies dem Volk über Jahre eingehämmert. Kein Wunder also, dass kaum jemand bereit ist Abstriche zu machen. Der verzweifelte Versuch der Grünen, zu retten, was nicht zu retten ist, war nicht erfolgreich. Kein Wunder!

Ob ein Herr Trump sagt, er tritt aus dem Klimaabkommen aus oder ob man sagt, man steht zu dem Abkommen, tut aber nichts für das Erreichen der Ziele, ist letztendlich dasselbe. Nein, es ist sogar noch schlimmer, denn es ist Betrug. Den Menschen im Land wird seit Jahren suggeriert, es sei alles in Ordnung und man tue alles gegen den Klimawandel, man sei darin sogar führend in der Welt. Wenn sie, Herr Herl, jetzt die Grünen als blasse Weicheier hinstellen, ist das ihre Sache. Es wäre aber weitaus besser gewesen, Herrn Lindner, Frau Merkel, Frau Hendricks usw. an den Pranger zu stellen, weil sie sich weigern, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Haben diese Leute keine Kinder oder Enkel?

Auf jeden Fall hat die Regierung Merkel viele Jahre lang nichts dafür getan, dem Volk klar zu machen, welche Bedrohungen auf es zukommen.

Rückgrat ist ja schön, aber auch ein Trump hat Rückgrat. Etwas mehr Hirn wäre mir jedoch lieber.