Wie fühlt man sich als Bundespräsident, wenn man einen solchen Aufruf zu mehr Klimaschutz unterschreibt und dabei doch genau weiß, dass die eigene Regierung/die eigene Partei das Gegenteil von dem tut? Man sollte doch erwarten, dass eine Standpauke an deren Adresse die richtige Antwort wäre. Was passiert? Nichts – wie immer. Ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber unsere beiden „Volksparteien” haben mit Klima nichts, aber auch gar nichts, am Hut. Unbegreiflich ist nur, weswegen die Parteien sich über den Erfolg der Grünen wundern, ist dies doch der hilflose Versuch der Menschen in diesem Land, etwas mehr Bemühungen in Richtung Klimaschutz zu erreichen. Es erscheint mir aber zweifelhaft, ob dies zum Erfolg führt. Wenn ich mir die Entwicklung in Hessen und Bade-Württemberg ansehe, fehlt mir der Glaube. Wirklich greifende Maßnahmen würden natürlich einschneidende Folgen für so gut wie alle Bevölkerungsschichten haben. Aber ohne wirksames Gegensteuern wird es keinen Erfolg geben. Das gilt für viele Gebiete, die zu beackern wären.
Die evolutionäre Entwicklung auf diesem Planeten, hervorgerufen durch den Menschen, hat dazu geführt, dass auf vielen Gebieten die Belastungen weit über das erträgliche Maß hinausgehen. Überbevölkerung und Klima sind zwei wichtige Faktoren. Es gibt aber noch vieles mehr, was unbedingt geändert werden muss.
Fazit: Wir müssen unseren Lebensstil erheblich herunterschrauben. Nur, wie wahrscheinlich ist es, dass das passiert? Gleich null. Aber, keine Sorge, die Evolution wird es richten, nur für homo sapiens wird es sehr teuer werden.
Im Lichte dessen scheint mir der Satz: „Lasst uns eine Welt hinterlassen, auf der es für unsere Kinder und zukünftige Generationen wert ist zu leben“, als der reinste Hohn. Ihr Leute, das war einmal, das stimmt doch heute schon nicht mehr, da bleibt doch nur ein Ende mit Schrecken, wahrscheinlicher noch, ein Schrecken ohne Ende.
Stefanie Horn meint
Artikel vom 26.11.2018 „Aufruf zu mehr Klimaschutz“
Leserbrief vom 26.11.2018
Veröffentlicht am 03.12.2018