Ihr W-Wort ist die Grundlage und Antrieb allen Lebens. Menschen, Tiere und sogar Pflanzen werden angetrieben zu überleben, besser zu sein als die Anderen, erfolgreicher, größer, schneller und höher. Das ist das zugrunde liegende Prinzip allen Lebens auf diesem Planeten (Darwin). Wirtschaftlich gesehen bedeutet es Wachstum. Kein Wachstum = Krise. Das kennen wir doch seit Jahren. Ich habe nie verstanden, weshalb dieses Krisengeschrei stattfindet. Wenn es uns beispielsweise vor 10 Jahren gut ging und wir heute um 10 % zurückfielen und wieder da sind, wo wir vor 10 Jahren waren, als es uns gefühlt gut ging, bedeutet das Krise und Katastrophe. Was da verrückt spielt ist offensichtlich unser Antrieb.
Das erhoffte „alle gemeinsam“ kann eben nicht klappen, schon gar nicht bei diesem behinderten Homo sapiens. Denn der ist zurzeit völlig überfordert mit der Pandemie und die eigentlichen Krisen, Klima und Umwelt, hat er dabei schon völlig aus den Augen verloren. Der Wald vertrocknet, die Umwelt wird vergiftet, das Wasser wird knapp. Der Mensch müsste doch nur erkennen, was ihn da antreibt. Wie sinnlos sehr viel von dem ist, was er tut, oder eher sich antut. Also ein wenig mehr Philosoph und weniger blinder Aktionist würde vielleicht helfen. Vielleicht.
Wahrscheinlicher ist, dass Homo Sapiens wohl ein evolutionäres Auslaufmodell ist.
Es ist wie mit dem Hemd des Zufriedenen im Märchen – der Zufriedene hatte kein Hemd.
Redaktion meint
Kolumne von Michael Herl zum Thema Corona (FR)
Leserbrief vom 18.08.2020