Seit Jahren schreibe ich Leserbriefe zu diesem Thema. Es ist frustrierend, zu sehen, mit welchem Tempo die Weltgemeinschaft ins Verderben rennt. Wir in Deutschland vorneweg. Die 1,5 Grad, von denen immer geschrieben wird, haben wir hier schon erreicht. In der Arktis sind es jede 10 Jahre 3,7 Grad mehr, seit 1980. Ernsthaft Bemühungen sind weder hier noch im Rest der Welt zu sehen. Der Mensch scheint unfähig, angesichts der heraufdämmernden Katastrophe, wirkungsvoll dagegen steuern zu können. Allein das Trauerspiel in diesem Land lässt einen zweifeln, ob unsere Politiker wissen, was sie tun. Wir haben einen Präsidenten, der sagt, ich zitiere: „Lasst uns eine Welt hinterlassen, auf der es für unsere Kinder und zukünftige Generationen wert ist zu leben…“. Wohl wissend, dass das nicht stimmt, dass wir die Welt schon so zugerichtet haben, dass es ein Graus ist und weiter daran arbeiten. Wir diskutieren über Diesel, dabei müssten wir das Autofahren mit Verbrennungsmotoren ganz einstellen, es sei denn mit Wasserstoff. Die E-Mobilität ist auch keine Lösung, so lange es keine Batterien gibt, die ohne Belastung hergestellt werden können. So wie es ist, verlagern wir nur das Problem. Was tun wir eigentlich, wenn das nächste Jahr genau so trocken wird, wie 2018? Bis jetzt fehlt noch sehr viel Regen. Ja, ich weiß, das ist natürlich das Wetter, nicht das Klima, aber vielleicht doch?
Zur Klimakonferenz. Diese Koalition der Ehrgeizigen, unter denen auch Deutschland sich hervortut, lässt mich ratlos zurück. In diesem Land ist man bemüht, auch den letzten Rest Braunkohle zu verfeuern. Weit und breit ist nichts zu sehen, was diesen Ehrgeiz bei den Klimabemühungen rechtfertigen würde. Es sind, wie immer, reine Absichtserklärungen, denen als Taten häufig das Gegenteil folgt.
Das Ganze lässt mich hilflos zurück. Die Aussicht auf viele Millionen Hungernde, gigantische Flüchtlingsströme, Hitzewellen, Flutkatastrophen und vieles mehr, von dem wir jetzt noch nichts ahnen. Kommt hinzu, dass dies nur ein Problem von vielen ist. Artenschwund mit seinen Folgen, Umweltvergiftung auf breiter Front, soziale Unruhen und so weiter. Endzeitstimmung ist angesagt, rette sich wer kann! Nur wohin? Das Ganze nennt man Evolution. Der ach so kluge Mensch hat sich die Erde untertan gemacht, oder? Bei all dem sollte man nicht vergessen, dass wir als Deutschland das 6-fache dessen, was die Klimakrise befeuert, beigesteuert haben. Es ist also an uns, dass 6-fache dessen an Hilfe und Gegenmaßnahmen zu leisten, was allen anderen Ländern zugemutet werden wird. Also, Politiker, auf geht`s! Klima retten – 6-fach ! Absichtserklärungen gelten nicht – Taten sind gefragt.
Stefanie Horn meint
Artikel vom 17.12.2018 „Die gestohlene Zukunft“ – Joachim Wille
Leserbrief vom 17.12.2018