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„Es denkt, also ist es“

11. Oktober 2015 von Jürgen Winter 1 Kommentar

Das Hirn ist ein vielschichtiges Organ. Es wundert nicht, dass eine Reaktion noch vor der eigentlichen Bewegung quasi „beschlossen“ wird. Das heißt aber nicht unbedingt, dass diese Bewegung auch ausgeführt wird, denn, und das ist Teil der Vielschichtigkeit, es gibt einen Kontrollmechanismus im gleichen Hirn, der das verhindern kann (aber nicht muss). Diese Kontrolle greift nicht, wenn eine reflexartige Bewegung erforderlich ist. Beispiel: Etwas fällt vom Tisch. Man versucht es aufzufangen. Das tut das Hirn ohne Überlegung, von allein, ohne jede Verzögerung. Da hat der freie Wille keine Eingriffsmöglichkeit. Ansonsten finde ich die Ausführungen von Herrn John-Daylan Haynes gut nachvollziehbar.

Mit den Anmerkungen von Herrn Dirk Pilz habe ich da so meine Schwierigkeiten. Sein Beispiel vom Weintrinken am Abend. Ich habe sehr wohl die Möglichkeit mein Tun zu kontrollieren. Ob ich es tue, ist meine freie Entscheidung, denn da setzt der Kontrollmechanismus ein, ob ich es will, ob also die eine Hirnhälfte gegen die andere gewinnt, liegt bei jedem selbst. Wenn es anders wäre, hätte wohl niemand mehr einen Führerschein!

Descartes Ansicht: „Ich denke, also bin ich“ müsste jedoch heißen „Es denkt, also ist es“. Wobei „Es” das Hirn ist. Das denkt immer, ob man will oder nicht, Tag und Nacht. Und zwar was “Es” will. Man kann versuchen, das ein wenig zu steuern, aber meist ist es störrisch. Dieses Denken ist vermutlich Folge von tausenden Jahren evolutionärer Entwicklung und hat dazu geführt, dass es den Menschen heute noch gibt. Viele Dinge werden so vom Hirn gesteuert (ohne Eingriffsmöglichkeit), aber wenn es darum geht, was ich effektiv tue, dann gibt es diesen Kontrollmechanismus, der zunächst beratend tätig ist, eventuell die Ratio bemüht (was passiert, wenn) und dann letztendlich viel von dem verhindert, was die andere Hirnhälfte gern getan hätte. Sonst hätten wir totale Anarchie. Wie irrational des Menschen Tun trotzdem ist: Lesen sie Zeitung!

Zur Freiheit: Wenn die äußeren Bedingungen gut sind, ich frei bin von ideologischen, religiösen und politischen Zwängen, so bin ich frei im Denken und Tun im Rahmen eines funktionierenden Staatswesens. Wenn ich will kann ich mich in diesem Rahmen für etwas einsetzen. Wie gesagt, wenn ich will. Indifferenz in dieser Lage hält mein Denkfenster offen, bis ich zu einer Entscheidung komme. Es ist also etwas Positives, ich bin frei in einer möglichen späteren Entscheidung. Die eigentliche Freiheit besteht in übrigen in einem selbst. Meine Programmierung (also die evolutionäre Entwicklung meines Gehirns) sollte im Einklang sein mit dem Kontrollmechanismus, der ja auch letztendlich Teil des gleichen Hirns ist. Das Hirn sollte also mit sich selbst im Einklang stehen. Wenn das klappt, so ist das Freiheit.

 

 

 

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Kategorie: Leserbriefe Stichworte: evolutionäre Entwicklung, freier Wille, Hirn, Kontrolle, Mensch

Kommentare

  1. Redaktion meint

    9. Februar 2019 um 20:23

    Artikel vom 09.11.2015 „Die Vorbereitete Entscheidung“ – Pamela Dörhöfer / „Ich muss, was ich will“ (FR)
    Leserbrief vom 11.10.2015

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