Bei aller Toleranz muss man sich als Nichtreligiöser doch wehren, wenn der Begriff „Aufklärung” als Antisemitismus gebrandmarkt wird. Die Aufklärung begann meines Wissens mit der Renaissance im 15. Jahrhundert und ging dann etwa im 17.Jahrhundert weiter. Sie beschreibt nichts anderes, als den Versuch der Menschheit mit Hilfe der Vernunft das Mittelalter und seine auf Religion basierenden Fehlentwicklungen zu überwinden. Dies betraf alle Religionen, nicht nur das Judentum. Noch heute ist die Aufklärung tätig und wird weiterhin von allen Religionen bekämpft. In diesem Zusammenhang von Antisemitismus zu reden, ist eine unzulässige Vereinnahmung und sollte von der, um Vernunft bemühten, Menschheit nicht zugelassen werden. Es geht um Vernunft!
Im Übrigen bringt es wenig, die Philosophen mit der Weltverbesserung zu betrauen. Die waren über die Jahrhunderte nicht sonderlich erfolgreich.
Heute wären wohl eher die Neurologen gefragt. Es gilt herauszufinden, ob sich im Laufe der Evolution beim Homo Sapiens so etwas wie ein Religions-Gen bei der Hirnentwicklung eingeschlichen hat. Es darf spekuliert werden, wie sich so etwas auswirken würde.
Redaktion meint
Artikel vom 24./25.01.2015 „Antisemitismus ist Gift“ (FR)
Leserbrief vom 24.01.2015