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Höher, schneller, weiter…

1. September 2019 von Jürgen Winter Kommentar verfassen

Herrn Wille sei gedankt für seinen Hinweis auf die Denkfähigkeit des menschlichen Hirns. Das Erfolgsmodell der letzten Mio. Jahre hat einen Fehler – der eigene Antrieb ist sein Untergang. Das in Leserbrieflänge zu beschreiben ist fast unmöglich, ich will es trotzdem versuchen. Man muss kein Neurologe sein, um den Sachstand zu erkennen, man muss nur sich selbst beobachten. Hier eine kurze Skizze.

Das Hirn denkt immer, ohne unser Zutun, auch im Schlaf, gesteuert von einem uralten Programm. Es kann aktiv selbstbestimmt Probleme lösen, tut aber auch dieses nur unter der Direktive des Uraltprogramms. Dies führt dazu, dass auch die aktiv gedachten Lösungen keine echt frei gedachten Lösungen sind, sondern immer Darwins Gesetz folgen: „survival of the fittest“.  Die Erkenntnisfähigkeit bleibt dabei auf der Strecke, das heißt die Folgen des Tuns werden nicht bedacht, sie würden ja das Ziel des Tuns behindern. Das Ziel ist immer einen Vorteil zu erlangen. Einerseits hat dieses Programm uns bis hier gebracht, der besten aller Welten, andererseits fährt es uns an die Wand. Beispiel: Wir leben auf einer Kugel, das wissen wir, aber wir ignorieren es. Sonnenuntergang: Das Uraltprogramm sagt uns, die Sonne bewegt sich nach unten, das ist optisch richtig, aber sachlich falsch, denn die Kugel, auf der wir stehen, dreht sich unter uns rückwärts. Das wissen wir, nehmen es aber nicht wahr. Es ist in unserem Denken nicht vorhanden, der ganze Komplex wird ausgeblendet, die Erde ist eine Scheibe. Dieser Denkstruktur unterliegt all unser Denken, der Antrieb, das Uraltprogramm, beherrscht unser Denken, soweit man das überhaupt denken nennen kann. Seit 40 Jahren male ich Allegorien zu diesem Thema, dem Denken auf dieser Schiene, es produziert erstaunliche Ergebnisse. Man versteht, weswegen Reiche immer reicher werden wollen, ohne Sinn und Ziel, man versteht Diogenes in seiner Tonne. Es erklärt unsere erstaunlich „erfolgreiche“ wirtschaftliche, medizinische, wissenschaftliche Entwicklung, dabei wird das Ganze nur angetrieben von unserem Uraltprogramm, das immer arbeitet, immer denkt, aber nur eine Maxime kennt: höher, schneller, weiter, und dabei die Folgen ignoriert. Zu Ende gedacht hat die Evolution auch die Lösung dafür. Man sieht es in der Tierwelt, Massenentwicklungen schaffen sich selbst ab, die Menschheit steht am Beginn dieses Prozesses. Auflösungserscheinungen überall, in der Politik, der Umwelt, der Klimaentwicklung, die Altmaiers und Lindners dieser Welt haben es nur noch nicht begriffen. Es ist der Antrieb, das uralte Programm, das erkannt werden muss. Nationalismus, Patriotismus, Populismus, Gier – es ist immer dieses nie ruhende Programm, von dem wir meinen, es sei Denken, aber das ist es nicht. Wir werden getrieben, aber wir merken es nicht. Nachdenken, zu Ende denken, würde helfen, aber es ist sehr schwer. Der in uns eingebaute Antrieb, ich nenne es das rote Programm, das wir nicht erkennen, zwingt uns immer weiter zu streben. Das Erkenntnisprogramm, das blaue in meinen Bildern, gibt uns jedoch die Chance, dagegen zu steuern, nur, es ist das rote Programm, das uns einen Grund gibt, überhaupt zu leben. Diese Gratwanderung werden wir wohl nicht schaffen.

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Kategorie: Leserbriefe Stichworte: Allegorie, Denken, Evolution, Hirn, Klimaentwicklung, Programm

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