Bei der Betrachtung des Wettergeschehens muss konstatiert werden, dass wir in Mitteleuropa bisher viel Glück gehabt haben mit unserem Sommer. Obgleich offensichtlich kaum jemand das gemerkt hat. Es gab Stimmen, die das kühle Wetter beklagt haben. Dabei hätten wir schon im Mai durchaus 35 Grad haben können, was dann inzwischen auf 45 Grad geklettert wäre. Dazu wäre es gekommen, wenn das bisschen Kühle vom Nordpol nach Sibirien oder Kanada geflossen wäre. Wir hatten Glück, es kam zu uns. In Sibirien und Kanada gibt es Temperaturen, die bis zu 20 Grad über dem Normalen liegen, inklusive Waldbrände und einem tauenden Permafrost. Es ist alles bekannt, wird aber kaum wahrgenommen. Pandemie ist alles! Wenn die Bäume vertrocknen, muss man eben neue pflanzen und kräftig gießen. Aber bitte nicht mit Leitungswasser, sonst sitzen die im Vogelsberg wieder auf dem Trockenen. In der Nidder ist schon das ganze Jahr kaum Wasser, wo soll es denn auch herkommen?
Zum Interview mit der hessischen Umweltministerin Priska Hinz (Grüne). Fazit: Frau Hinz hat keine Antworten auf die Klimakatastrophe vor Ort. Das kommen Aussagen wie: „die Pandemie hält uns sehr in Atem, aber die Bürgerinnen und Bürger sind sich der Klimakrise bewusst“. Es fehlen die richtigen Fragen. Zum Beispiel, wieso in Hessen in diesem Jahr keine einzige Windkraftanlage gebaut wird. Was mit den fossilen Kraftfahrzeugen werden soll, wie Photovoltaik-Anlagen gefördert werden sollen, was mit der klimatechnisch belastenden Landwirtschaft werden soll, und, und, und. Was an dieser Frau grüne Politik sein soll, ist nicht zu erkennen. Der nächste wirklich heiße Sommer kommt bestimmt, und dann? Von den Grünen ist da wohl auch nichts zu erwarten.
Redaktion meint
Frankfurter Rundschau vom 8./9.08.2020 zum Thema: Klima am Limit
Interview mit Priska Hinz vom 07.08.2020 zum Thema „Onlinehandel ist ein evidentes Klimaproblem“ (FR)
Leserbrief vom 09.08.2020