Selbst für Laien wie mich ist klar ersichtlich, was dieser Artikel bezweckt: Beruhigung für die Bürger! Es ist alles nicht so schlimm, ja, die Süßwasserinsekten nehmen sogar um 11 Prozent zu – pro Jahrzehnt. Hierzulande nehmen auch die Borkenkäfer enorm zu, denen ging es noch nie so gut. Zum Abnehmen der Insekten findet man zwar einen Zusammenhang mit intensiver Landnutzung, aber nicht unbedingt mit der Landwirtschaft. Die Versiegelung von Flächen ist deutlich schlechter als Mais und Rapsanbau. Ja, was denn sonst?
Was erwartet man denn, wenn man die weltweit vorhandenen Studien auswertet? Was glaubt man denn zu finden? Dass ausgerechnet Libellen, Köcherfliegen und Steinfliegen auf dem Vormarsch sein sollen mag ja auf irgendeiner einsamen Insel so sein. Da wo der Mensch tätig ist, stimmt das nicht.
Am 8. Mai 2020 stand in der FR ein Artikel, Bayer und BASF liefern in der EU nicht mehr genehmigte Pestizide in den globalen Süden. Man sollte meinen, die hier noch genehmigten sollten ausreichen. Wenn ich im Norden Frankfurts durch die Felder laufe, da wächst und lebt nichts außer dem, was da wachsen soll: Weizen, Mais, Raps. Wobei der schon Probleme hat, ist es doch eine Blütenpflanze, die bestäubt werden muss. Da macht sich der Mangel an Insekten schon bemerkbar. Sprüche, wie „es gibt keinen Hinweis auf einen einzigen global wirkenden Grund für den Rückgang der Insekten“ sind durch nichts belegt. Ich meine, es gibt zwei Gründe, die auch belegt werden können: Das eine ist die konventionelle Landwirtschaft und das andere die Klimaerwärmung.
Die Lage hier im Land ist so katastrophal, dass in meinem kleinen Garten am Teich Reiher, Eisvogel, Wildenten sowie Krähen, Dohlen, Elstern und Tauben ihr Überleben fristen, denn die umgebende Landschaft ist biologisch tot. Wo sollen sie denn hin???
Redaktion meint
Artikel vom 10.05.2020 „Es sind wieder mehr Libellen unterwegs“ – Pamela Dörhöfer (FR)
Leserbrief vom 11.05.2020